Ist Xylit ungesund?

Die Frage, ob Xylit gesund sei oder nicht, wird immer wieder auch an uns herangetragen. Eine Frage, die wir sehr ernst  nehmen. Wir sind zwar begeisterte Xylit-Anwender und man kann uns insofern vorwerfen, wir seien nicht ganz objektiv, das mag sein, doch aufgrund unserer hoher ethischen und moralischen Leitsätze ist es uns ein Anliegen, möglichst allen Risikofaktoren ins Auge zu schauen und nach Möglichkeit aus dem Weg zu räumen. Nun 100%-ig sicher kann man sich praktisch nie sein, weil sich die Wissenschaft in der Regel nicht einigen kann.

Was wir deshalb gemacht haben, ist eine Abwägung von Erfahrungswissen von uns selbst und anderen und wissenschaftlicher Datengrundlage, um so auch für uns die Entscheidung treffen zu können, ob wir hinter dem Produkt stehen können. Dies ist etwas, das wir auch immer wieder überprüfen müssen. Nämlich immer wieder, wenn Kritik am Produkt geäussert wird, nehmen wir diese Argumente, gehen ihnen auf den Grund und entscheiden von Neuem.

Bisher war es so, dass die meisten, eigentlich praktisch alle meiner Bestrebungen, einen plausiblen und stichfesten negativen Effekt von Xylit zu finden, ins Leere liefen. Gerade von Fachpersonen konnte mir ein negativer Effekt von Xylit mittels Studien nie bestätigt werden – zum Glück!

Nun, nichtsdestotrotz, gibt es einige kritische Hinweise, die immer wieder fallen. mit denen du vielleicht auch konfrontiert wirst, und bei denen du dich vielleicht fragst, was dahinter steckt. Gerade auf diese Argumente möchte ich in diesem Beitrag eingehen:

 

Kritik, Xylit könne negative Auswirkungen haben auf:

  1. den Fettstoffwechsel: hier wird besonders in einem Buch („Echt süss!“) auf erhöhte Triglycerid-Werte im Blut hingewiesen. Es werden aber weder Quellen noch eine Begründung der Zusammenhänge angegeben, wie dies zustande kommen soll. Unsere Recherchen zeigten keine fundierten Studien zu diesem Thema. Eher im Gegenteil: Studien an Ratten zeigen entweder keine Auswirkung auf den Fettstoffwechsel bei kleiner Dosierung oder einen positiven Effekt bei grösseren täglichen Mengen ab ca. 1.5g/kg Körpergewicht.(1)
  2. die Leber: Ziehen wir in Betracht, dass die Leber massgeblich am Kohlenhydratstoffwechsel beteiligt ist, und Xylit ein Bestandteil ist von unserem Kohlenhydratstoffwechsel, d.h. es täglich in unserem Körper produziert wird, dann muss man realisieren, dass Xylit nicht nur eine natürliche Substanz gewonnen aus Holzzucker ist, sondern es wirklich auch kein Fremdstoff für unseren Körper darstellt. Unser Körper produziert täglich selbst Xylit und kann mit dieser Substanz bedenkenlos umgehen. Stellt sich hier also nur noch die Frage: kann unser Körper auch mit grössern Mengen, sprich Xylit als Zuckerersatz bedenkenlos umgehen, die von aussen zugeführt werden und allenfalls in einer anderen Form als dem vom Körper synthetisierten? Die Erfahrungswerte zeigen keine negativen Auswirkungen. Geht man diesen kritischen Stimmen nach, kommt man nicht zu Fakten und Daten, bei denen man wirklich sagen kann, dass man sich darauf stützen kann. Studien, die wir fanden zeigten, dass Xylit sogar die Leber eher vor Schäden in Zusammenhang mit Übergewicht schützt und sich allenfalls sogar zur Vorsorge vor Übergewicht und Stoffwechselstörungen eignet.
  3. den Darm: ein Grossteil der Studien, die sich mit dem Einfluss von Xylit auf den Darm befassten, zeigt, dass Xylit eher prebiotisch wirkt. D.h. es nährt die guten Bakterien im Darm und nicht die Schädlichen, und beschleunigt deren Stoffwechselaktivität. Gewisse spezifische Bakterienstämme werden gefördert andere eher unterdrückt. Die Forschung in diesem Bereich ist noch relativ jung. Das heisst, man weiss bei einigen Bakterienstämmen gar nicht so genau, ob diese nun förderlich sind für uns oder nicht. Bei sehr wenigen Menschen gibt es eine Xylit Unverträglichkeit, ähnlich wie andere eine Glutein- oder Kaseinunverträglichkeit haben. Dies kann man auch mittels Laobrtests nachweisen. Bei einer solchen Unvertäglichkeit wirken bereits sehr kleine Xylit-Mengen abführend. Die Ursache liegt in der Zusammensetzung der Darmflora. Was genau dahinter steckt, ist uns aber nicht bekannt. In der Regel ist bei den meisten die Verträglichkeit von Xylit sehr gut und kann sogar zunehmen. Das heisst, nimmt man Xylit über längere Zeit ein und steigert die Dosis allmählich, so steigt die vertägliche Dosis individuell an. Xylit ist im Gegensatz zu anderen Zuckeralkoholen wie z.B. Sorbitol, besser verträglich.
  4. die Nebenniere: ebenso im Buch („Echt süss!) erwähnt, jedoch ohne genauere Angaben. Die Recherche auf pubmed ergab gerade mal 6 Treffer, wobei diese älterer Natur sind und sich gegenseitig widersprechen. Eine Studie macht direkt einen Link zu einer möglichen Förderung von Nierenmarktumoren. Diese wird aber von anderen Wissenschaftlern als mit methodischen Mängeln behaftet, zu kleinen Versuchsgruppen und falschen Schlussfolgerungen abgetan.

 

 

Was für Xylit spricht:

  1. es gibt sehr viele Studien über die Wirkung von Xylit, es ist also wissenschaftlich recht breit abgestützt. Es gibt aber auch hier Studien – wenn auch wenige – die Risiken festgestellt haben wollen. Wenn dieses dem Verständnis von Xylit auch dient, macht es dieser Umstand schwieriger, eine eindeutige Aussage über die Frage „ist Xylit ungesund“ zu machen. Allein aber schon die Tatsache, dass es wesentlich mehr Studien gibt, von welchen die meisten davon die positiven Eigenschaften von Xylit bestätigen, spricht für die Unbedenklichkeit dieser Zuckeralternative.
  2. ebenso für die Sicherheit des Produkts spricht die Tatsache, dass es in den 60er-Jahren bereits als Zuckerersatz für Diabetiker auf den Markt kam. Dies bedeutet, wir haben nun beinahe seit  60 Jahren Erfahrungswerte im Hinblick auf die Langzeitwirkung des Produkts sammeln können. Dies sind weit mehr Jahre als mit manch einer anderen Zuckeralternative, wie z.B. Stevia. Uns sind aus dieser langen Erfahrungszeit keine negativen Auswirkungen von Xylit bekannt.
  3. Xylit ist als Lebensmittelzusatzstoff weltweit ohne Höchstmengenbeschränkungen zugelassen!

 

Hinweis: wir sprechen uns in keiner Weise für Experimente an Tieren aus und können diese ethisch nicht gutheissen! Dankbarkeit sollte unsere Herzen erfüllen für all die Tiere, die in solcher Weise zu einer grösseren Erkenntnis über biologische Zusammenhänge beigetragen haben und ihr Leben in diesen Experimenten lassen müssen!

 

Quellen:

1. Uebanso, T.; Kano, S.; Yoshimoto, A.; Naito, C.; Shimohata, T.; Mawatari, K.; Takahashi, A. Effects of Consuming Xylitol on Gut Microbiota and Lipid Metabolism in Mice. Nutrients 2017, 9, 756.

2. Troisi, J.; Pierri, L.; Landolfi, A.; Marciano, F.; Bisogno, A.; Belmonte, F.; Palladino, C.; Guercio Nuzio, S.; Campiglia, P.; Vajro, P. Urinary Metabolomics in Pediatric Obesity and NAFLD Identifies Metabolic Pathways/Metabolites Related to Dietary Habits and Gut-Liver Axis Perturbations. Nutrients 2017, 9, 485.

3. Effects of xylitol on metabolic parameters and visceral fat accumulation: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3128359/

4. Tamura, M.; Hoshi, C.; Hori, S. Xylitol Affects the Intestinal Microbiota and Metabolism of Daidzein in Adult Male Mice. Int. J. Mol. Sci. 2013, 14, 23993-24007.

2 Comments

  • Hallo, vielen Dank für diese Erklärungen.
    Ich würde gerne meine Erfahrungen hier bringen.
    Seit über 6 Jahren konsumieren wir fast täglich Xylit und haben bis jetzt keine Pobleme festgestellt. Ich wiege 43 kg und kann relativ große Mengen an Xylit vertragen.
    Da ich sehr gerne experimentiere, habe ich einen Haufen leckere vegane Rezepte ohne Zucker kreiert und ein Buch geschrieben. Viele Leute fragen mich nach meinem Buch, aber leider hat sich bis jetzt kein Verlag getraut, es zu veröffentichen. Von einem Verlag habe ich sogar den Einwand bekommen, dass es keine langzeit Studien über Xylit gibt.
    Hoffentlich werden immer mehr Menschen merken, dass Xylit unbedenklich ist.
    Herzliche Grüße!

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